Attachment | Size |
---|---|
![]() | 490.38 KB |
Den ersten Kontakt mit Barocktanz hatte Christian Griesbeck 1995. Seit 2005 beschäftigt er sich nun intensiv mit Historischem Tanz der verschiedenen Epochen in Theorie und Praxis. Sein Interessenschwerpunkt liegt dabei beim Tanz des späten 17ten bis 18ten Jahrhunderts und den verschiedenen Konzepten von Tanznotation. Ein weiteres Forschungsinteresse gilt dem Tanz zwischen französischer Revolution und dem Biedermeier sowie der Tanzkultur und Tanzästhetik des frühen 20sten Jahrhunderts. Daneben beschäftigt er sich mit Kostümgeschichte und fertigt eigene Kostüme auf Basis einer historisch informierten Praxis an.
Christian Griesbeck had his first contact with baroque dance in 1995. Since 2005, he is engaged extensively in historical dance of the different eras in theory and practice. His main interest lies in the dance of the late 17th to the 18th century and the various concepts of dance notation. Another research interest is dance in the romantic period and the dance culture and aesthetics of the early 20th century. He also deals with costume history and manufactures his own costumes based on a historically informed practice.
German
Nicoline Winkler (Heidelberg) befasst sich seit 1989 mit Historischem Tanz und bildete sich tänzerisch in Seminaren von Barbara Sparti, Andrea Francalanci, Sophie Rousseau und Carles Mas. Sie ist Choreographin und Auftrittsmitglied der Heidelberger Historischen Tanzgruppe SALTARELLO. Das Studium originaler Quellen und praktische Erfahrung sind für sie gleichermaßen Voraussetzung bei der Rekonstruktion historischer Tänze. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt dem Gesellschafts- und Bühnentanz des Frühbarock, umgesetzt in Bühnenproduktionen wie der Masque „Die Hochzeit zwischen Rhein und Themse“ (Maskenspiel zur Vermählung des Heidelberger Kurfürsten Friedrich V. mit der englischen Prinzessin Elizabeth Stuart 1613, aufgeführt Heidelberg 1996; Amberg 2003; Bad Wimpfen 2004). Bei den Zwingenberger Schlossfestspielen (2000) bereicherte sie die erste erhaltene deutsche Oper, „Seelewig“ von Sigmund Theophil Staden (1644), mit tänzerischen Intermezzi und einem Schlußballet. Besonderer Schwerpunkt ihrer Forschung bildet die ungefähr 400 Jahre nach ihrem Entstehen wieder entdeckte Darmstädter Handschrift „Instruction pour dancer“ (hg. von A. Feves, U. Schlottermüller, et al., Freiburg, 2000). Die Musik zu den 17 Gesellschaftstänzen aus dem ca. 1610 anzusiedelnden Manuskript findet sich fast sämtlich in der berühmten Tanzmusikammlung „Terpsichore“ (1612) des Wolfenbütteler Hofkapellmeisters Michael Praetorius. Anhand von Textanalyse und Vergleich früherer und späterer Tanztraktate hat sie einen tanztechnischen Ansatz des Repertoires entwickelt und damit das Potenzial der „Instruction“ zur praktischen Umsetzung erschlossen. In Zusammenarbeit mit dem Ensemble für Alte Musik I CIARLATANI hat sie eine CD zur Tanzkultur des frühen 17. Jahrhunderts produziert. Die Aufnahme enthält die Mehrzahl der „Instruction“-Tänze unter Berücksichtigung tanzbarer Tempi und im Einklang mit den choreographischen Vorgaben sowie die Gesamteinspielung des überlieferten Werks des französichen Spitzenklasse-Tanzmeisters Jacques Cordier dit Bocan (ca. 1580-1653): Le Bal. Gesellschaftstänze im Frühbarock (Christophorus/CHR 77295) 2008.
English
Nicoline Winkler’s experience with historical dance stretches back twenty years. Now she is choreographer and a performing member of the Renaissance dance group SALTARELLO reconstructing and performing dances from the 15th to the early 17th century. She has specialised in social and stage dance of the early Baroque period and has directed dance reconstructions for a fully-staged production of a masque “The marriage between Rhine and Thames” (a masque for the marriage of the Heidelberg Elector Friedrich V and the English Princess Elizabeth Stuart, 1613) and supplied dance intermezzis and a ballet finale for the earliest surviving German opera “Seelewig” (1644) by Sigmund Theophil Staden. Since 2001 her research focuses on the anonymous dance manual “Instruction pour dancer” (ca. 1610), a manuscript linked to the music of Michael Praetorius’ “Terpsichore” (1612) and presenting a collection of 17 French social dances. By studying its text and linguistic structure as well as dance treatises written earlier and later, she has developed a workable approach to its dance techniques and unlocked the Instruction’s potential for practical use. In cooperation with the ensemble of Ancient music I CIARLATANI she produced a recording of early baroque social dances including the majority of the “Instruction” dances and the works of the top-class French dancing master Jacques Cordier dit Bocan (ca. 1580-1653): Le Bal. Gesellschaftstänze im Frühbarock (Christophorus/CHR 77295) 2008.
Darmstadt, Metropole der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, befand sich im zweiten und dritten Dezennium in seiner musikalischen Blütezeit. Regiert von dem kunstsinnigen Landgrafen Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt, der selbst Kompositionen verfasste, war sein Hof kulturelles Zentrum und bot reichlich Anreize für Mäzenatentum. Dies erklärt die vermehrte Zueignung von Tanzkompositionen an das herrschende Adelsgeschlecht, zum Teil sogar auf Kompositionen des Landgrafen basierend.
Der Kurs vermittelt eine Zusammenstellung von Tänzen aus diversen Quellen, die von ihrem Titel auf Hessen-Darmstadt verweisen. Die Tänze, die sich in Charakter und Formation deutlich unterscheiden, sorgen für ein abwechslungsreiches Kursrepertoire:
Pierre Dubreil 1718: La Hessoise d'armstatt, Dance nouvelle (à 2) und Contredanse
Olivier ca. 1717/1718: La princesse de Darmstadt (à 2) – La Contredanse (à 10)
MS Durlach ca. 1724: La Darmstadt (danse à quatre) und Le Prince d'Augsberg (contredanse)
Dr. Carola Finkel wird dank Ihrer Expertise Informationen zum tanzgeschichtlichen Hintergrund beitragen.
Workshop
A class is a session of an hour or two